Fragmente eines römischen Mosaiks
Bei den Ausgrabungen in der "Archäologische Zone / Jüdisches Museum Köln" wurde eine riesige Menge an Funden geborgen, die von der römischen Zeit bis in die jüngste Vergangenheit reichen. Unter anderem konnten aus einer Verfüllschicht unterhalb der großen Apsis auf dem Rathausplatz 32 Fragmente eines römischen Mosaiks des 1.-2. Jh. sowie ca. 440 Tesserae (Mosaiksteinchen) geborgen werden.
Der Erhaltungszustand der Fragmente war sehr unterschiedlich: zum Teil saßen die Tesserae noch fest in ihrem Mörtelbett, zum Teil lagen sie nur noch locker auf. An einigen Fragmenten war außerdem der unterliegende, mehrschichtige Estrich bis zu 10 cm Stärke erhalten.
Die Mosaikfragmente wurden gereinigt, locker sitzende Tesserae in ihrem Mörtelbett gefestigt und einzelne Mosaiksteinchen, deren ursprüglichen Lage eindeutig erkennbar war, an der entsprechenden Stelle fixiert. Die Fugen zwischen den Mosaiksteinchen wurden mit einem Injektionsmörtel gefüllt, wo dies aus Gründen der zusätzlichen Fixierung der Tesserae notwendig erschien. Der Mörtel sowie der unterliegende Estrich wurden gefestigt, um die Stücke zu sichern und eine besseren Handhabbarkeit zu erreichen. Einige der nun gefestigten Fragmente passten aneinander und konnten geklebt werden.
Während und nach der Restaurierung ließen sich einige Aussagen zu Herstellung und Aussehen des Mosaiks treffen: Die Mosaiksteine aus dunklem und hellem Kalkstein waren in regelmäßiger Setzweise, vermutlich im direkten Setzverfahren, also unmittelbar in die frisch aufgetragene Bettungsschicht aus Mörtel gesetzt. Als sicherer Hinweis auf das direkte Setzverfahren wird im allgemeinen das Auftreten von Vorzeichnungen oder -ritzungen auf der Ausgleichsschicht (dem Estrich) gewertet. An Fragment Nr. 18, das aus Bettungsmörtel und unterliegendem Estrich bestand, konnten nach der Reinigung zwei gebogene, eingetiefte Linien beobachtet werden, bei denen es sich vermutlich um eine solche Vorritzung handelt.
Insgesamt war nur sehr wenig von dem Mosaikbodens erhalten bzw. geborgen. Um näheren Aufschluss über das Muster zu erhalten, wurden Schwarz-Weiß-Fotografien der einzelnen Fragmente ein Stück weit in ihrer jeweiligen Farbe und Verlegebahn zeichnerisch ergänzt. Die erhaltenen Stücke lassen sich zu drei Gruppen mit unterschiedlichen Dekor-Merkmalen zusammenfassen.
Auftraggeber: Archäologische Zone / Jüdisches Museum Köln
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